Jetzt Chancen ergreifen und die Zukunft im Handel entwickeln, rechtzeitiges Handeln schafft Perspektive – hier ein Blick in die Fakten

Der vom Handelsblatt am 14.09.22 veröffentlichte HDE-Konsumbarometer Index zeigt dramatisch auf, in welche Richtung die Konsumlaune in Deutschland in der Betrachtung der letzten 5 Jahre (Jan 2017 – Sept 2022) gerutscht ist.

Die aktuelle Mischung aus Krieg, Energiekosten, Beschaffungsengpässen, Preissteigerungen etc. machen den Verbrauchern Angst. Eine Angst, wie sie geschichtlich schon öfter in der Welt vor großen Rezessionen zu spüren war. Konkret übertrifft der Rückschlag die Corona-Auswirkungen um ein Vielfaches und die Konsumlaune bricht im Index auf 86,3 Pkt. ein. Negative Prognosen erwarten, dass das noch nicht der Boden ist.

Uns allen, als Verbraucher drohen steigende Zinskosten für private Finanzierungen, steigende Kosten für die private Energieversorgung und Preissteigerung von zahlreichen Produkten (kurz Inflation, die im Jahr 2022 bei ca. 9% und 2023 ggf. sogar bei über 10% liegen soll). Die Reduktion der Geldmenge stehen expansive staatliche Programme gegenüber. Nicht vorhersehbare Fehlleitungen (Fehlallokationen) werden die Folge sein. Die Mischung der Situation lässt die Erwartung von deutlich steigenden Insolvenzen (insb. im Handel und dort im stationären Handel als anfälligste Branche)  die Angebotssituation zusätzlich unter Druck geraten.

Im einfachen Modell steht Geldmenge der Waren- und Dienstleistungsproduktion gegenüber. Einfach betrachtet steigen die Preise, wenn beschränkten Waren/Dienstleistungen eine größere freie Geldmenge gegenübersteht. Problem ist nur, wenn durch Subventionen fehlgeleitete Gelder die Geldmenge erhöhen, durch – ggf. zusätzlich von außen eingeschränkte Lieferungen – knappe Waren/Dienstleistungsmengen weiter sinken und ggf. Zinserhöhungen nicht wirken.

Die Folge ist, der Druck auf die erlebte Wirtschaft, auf den Wohlstand der Gesellschaft, steigt und das wird zu Verbraucherreaktionen führen. Es ist nicht auszuschließen, dass die verfügbaren Budgets für klassischen Konsum in den Jahren 2023/2024 um 20% reduziert sein können, selbst wenn Lohnsteigerungen und Mindestlohnanhebungen die Haushaltseinkommen nominell erhöhen würden, wird die reale Kaufkraft entscheidend sein. Jedem ist bekannt, dass gerade lohnintensive Branchen wohl eher Kostensteigerungen erleben und ggf. auch am Rande existierende Unternehmen dann mit Energiekostensteigerung und Lohnkostensteigerung aufgeben müssen.

Worauf kommt es an?

In einer solchen Situation, ist gerade für den Mittelstand und für Filialbetriebe des Handels eine kritische Zukunftsbetrachtung zwingend erforderlich. Eine Zukunftsstrategie mit kurzfristiger (3 Jahre) Komponente die flexibel auf die Entwicklungen ausgerichtet und modelliert ist, kann helfen, die Zukunft zu sichern.

  • DIGITALISIERUNG

Digitalisierungsprojekte mit dem Fokus auf Umsatz und Vertrieb müssen im Vordergrund stehen.

  • KOSTEN

Effizienzprojekte, die Kostenreduktionen durch Prozess- und Digitalisierungslösungen, die direkt wirken und insb. in lohnkostenintensiven Bereichen Einsparungen möglich machen sind Pflicht.

  • PERSONAL

Die menschliche Komponente, die optimale Entwicklung und Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird weiter an Bedeutung gewinnen. Im Wahrsten Sinne des Wortes wird der Wert der Humanressources steigen und ein bedachter Einsatz ist höchste Managementaufgabe.

  • UMSATZ- und MARKTENTWICKLUNG

Bei allem Sparen und Entwickeln, muss der Fokus UMSATZ und MARKT die höchste Priorität haben. Jeder Cent muss sinnvoll und zielgerichtet eingesetzt sein. Märkte müssen optimiert sein und bei Filialbetrieben muss die Effizienz der Standorte gegeben sein oder überdacht werden. Durch M&A sind Ver- und Zukäufe wichtiges Element der Zukunftsstrategie.

Durch eine gute strategische Kombination dieser Bausteine ist eine Zukunftssicherung für viele Unternehmen heute noch möglich.

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Bild: StockAdobe – Andrii Yalanskyi