Wie kann die Tourismusbranche das schaffen?

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ie Entwicklung in der Tourismusbranche ist heftig, da es in weiten Bereichen zu einem fast völligen Erliegen / Verbot gekommen ist.

Die große Hoffnung ist nun, wenn Lockerungen möglich sind, idealerweise ausreichend Masken und Desinfektionsmittel sichergestellt sind, Hygiene-Pläne ordentlich und für alle verbindlich (einheitlich) anwendbar werden, wenn Corona-Tests in großen Mengen (Massentests) möglich sind, wenn z.B. Corona-Apps digital informieren und helfen (natürlich freiwillig – aber absolut notwendig), wenn vielleicht sogar Medikamente für infizierte und damit Heilungschancen gefunden werden, vielleicht sogar eine Impfung, dann würde es wieder der „alten Zeit“ nahekommen.

Ist das realisitisch? Sicher nicht in einem großen Ereignis und sicher wird ein Bedienen von Kunden mit Maske und Abstand, der Geruch von Desinektionsmitteln usw. eine Veränderung darstellen. Aber es gibt keine Alternative und kein Wegsehen.

Es gilt hinzusehen, gemeinsam Vorschläge zu unterbreiten und auch hier solidarisch im Tourismus zusammen zu stehen.

Vermutlich wird ein Deutschland-Tourismus sehr schnell wieder möglich sein (hoffentlich noch zum Sommer 2020), vielleicht auch ein Europa-Tourismus (wenn es gelingt EU politisch zusammenzufinden) – es wäre wünschenswert, aber ein internationaler Tourismus in 2020 ist, Stand heute, nicht zu sehen.

Genau hier liegt aber die Chance. Für die internationalen Touristiker dürfen wir schon davon ausgehen – wenn nicht die Weltkonjunktur eine große Depression mit großen Auswirkungen auf das Privatvermögen darstellt – dass es Nachholeffekte geben wird.

Wichtig wird für alle Seiten sein, am Konzept zu arbeiten, wie real mit Kunden, Gästen umgegangen wird, damit noch höhere Hygienestandards, insb. neue Standards (wie Abstand, Masken …) in einem möglichst kundenfreundlichen und dem Bedürfnis des Kunden gerechten Erlebnis münden.

Es geht also darum, Erlebnisse, Genießen, Freude, Freizeit, Erholung zu bieten. Wer hier vorne ist, wird auch beim Neustart (vielleicht im Sommer, vielleicht im Herbst) ganz weit vorne dabei sein.

Die Lösung wird diesmal nicht (zunächst in naher Zukunft) in Billigreisen liegen. Es wird auf Vertrauen, Seriösität, Professionalität und Verbindlichkeit ankommen. Höhere Preise für Reisen werden wohl in vernünftigen Maße aufgerufen werden können – sofern diese auch den zusätzlichen Leistungen entgegenstehen.

Ein großes Thema wird der Bereich Stornoregelung und Rücktritt sein. Hier empfiehlt sich für die Reisebranche insgesamt, insb. aber für den Deutschland Touristikbetrieb mit Reiseversicherungsgesellschaften (wie z.B. der ERGO Reiseversicherung) Verträge zu schließen um direkt mit den Kunden Rücktrittsversicherungen zu vereinbaren. So besteht die Möglichkeit von Anfang an das zu thematisieren und nicht in der Falle kostenloser Stornierung zu landen.

Der Deutschland Tourismus, der Europa Tourismus hat – wenn wir alle in der Branche jetzt daran arbeiten – eine Chance auch noch in 2020.

Quellen:

  • Handelsblatt 23.03.2020, S. 29; (Griff in die Kassen der Reisebüros)
  • Handelsblatt 15.04.2020, S. 26/27; (Coronakrise trifft den Tourismus als Erstes)
  • Bild von romaneau auf Pixabay